Wie ansteckend ist MRSA – Gefahren von Krankenhauskeimen?
Sind Krankenhauskeime ansteckend – und was können Patienten tun?
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Als Krankenhauskeime wie MRSA werden üblicherweise Methicillin-resistente Erreger des Typs Staphylococcus Aureus bezeichnet und sind hochansteckend, da die Bakterien eine fortgeschrittene Stufe der Resistenz erreicht haben und aus diesem Grund nicht mehr auf die standardmäßig eingesetzten Penicillin-Gaben ansprechen.
Diese sogenannten Methicillin-resistenten Keime vom Typ Staphylococcus Aureus, die in der Kurzform als MRSA bezeichnet werden, stellen insbesondere im Klinikalltag eine erhebliche Gefährdung dar.
Da sie bei Personen mit einem geschwächten Immunsystem und Operationswunden zu schweren, lebensbedrohlichen Entzündungen führen können.
Die Gefahr einer Ansteckung mit MRSA
Entscheidend ist sicherlich, dass die Gefahr der Ansteckung mit MRSA in der gesunden Allgemeinbevölkerung nur bei sehr engem Kontakt zu befürchten ist und dass die Erreger bei sonst fitten Personen in den allermeisten Fällen keine schwerwiegenden Erkrankungen zur Folge haben.
Tatsächlich tragen viele Menschen den Erreger mit sich herum, ohne etwas davon zu bemerken. MRSA sind also ansteckend, stellen aber insbesondere im klinischen Alltag ein massives Problem dar.
Da die schweren Erkrankungen und auch die Todesfälle, die durch eine Ansteckung mit MRSA im Kontext stationärer Behandlungen beobachtet werden je nach Land teilweise erhebliche Ausnahme annehme und eine Ansteckung durch Hygienemaßnahmen im Grunde relativ einfach zu verhindern wäre, ist die Thematik der Ansteckung durch MRSA intensiv in den Medien aufgearbeitet worden.
Sind MRSA ansteckend? – Die wesentlichen Fakten
Die wesentlichen Fakten zum Thema „Sind Krankenhauskeime ansteckend?“ sollen im Folgenden aufgezählt und schließlich näher erläutert werden:
(1) Erreger des Typs MRSA sind ansteckend, allerdings beschränkt sich die Ansteckungsgefahr eher auf einen sehr engen Kontakt. Im Klinikalltag ist ein solch enger Kontakt auf Grund der Behandlungen jedoch stets gegeben. So kann es leicht passieren, das Ärzte oder Pflegekräfte die MRSA-Bakterien von einem zum anderen Patienten transportieren.
(2) Insbesondere für immungeschwächte und frisch operierte Patienten Krankenhauskeime ansteckend sein und äußerst gefährlich werden.
(3) Die beste Möglichkeit eine Ansteckung mit MRSA und generell die Verbreitung der Erreger im Klinikalltag zu vermeiden, ist die konsequente Anwendung relativ schlichter Hygieneregeln und die Testung aller eingelieferter Patienten.
(4) Die regionalen Unterschiede sind relativ groß. Während MRSA-Erreger auf der ganzen Welt verbreitet und die Krankenhauskeime auch jeweils gleich ansteckend sind, stellen diese nur in manchen Ländern ein Problem dar.
(5) Leider geht Deutschland hier nicht unbedingt mit dem besten Beispiel voran, wobei es auch hier natürlich regionale Unterschiede gibt. Im Vergleich mit dem unmittelbaren Nachbarland der „Niederlande“ ist das Risiko im Klinikalltag eine schwere Infektion durch Krankenhauskeime zu erleiden hier überaus groß.
Krankenhauskeime sind ansteckend – aber das Problem liegt woanders
Um das noch einmal zu verdeutlichen: sehr viele Menschen tragen zeitweise die als Krankenhauskeim oder MRSA bezeichneten Erreger mit sich, ein normales Immunsystem kommt damit jedoch problemlos klar.
Schwierig wird es in Situationen, in denen dieses Immunsystem nicht über seine normalen Fähigkeiten verfügt oder an „anderer Stelle“ gebraucht wird. Somit zählen insbesondere ältere und grundsätzlich immungeschwächte Personen zu einer Risikogruppe für die MRSA ansteckend sind und die mit einer schwerwiegenden Erkrankung reagieren können, wenn sie den entsprechenden Erregern ausgesetzt sind.
Hier muss man aber auch ergänzen, dass zumindest in den chirurgischen Abteilungen ein der Großteil der Patienten auch eine Form der Schwächung des Immunsystems erfährt. Die Haupteintrittspforte für die Ansteckung mit MRSA sind die Operationswunden und wenn der menschliche Organismus im Rahmen des Heilungsprozesses nach der entsprechenden OP so sehr in Anspruch genommen ist, dass ihm die Abwehr der Erreger nicht mehr gelingt.
Prävention im klinischen Alltag
Weiterbildung als Kernfaktor
Da die Behandlung der resistenten Erreger nach einer Ansteckung schwierig ist, muss das Hauptanliegen der Kliniken und unserer Gesellschaft die Prävention und damit die Vermeidung einer Ansteckung sein.
Obwohl hierfür zunächst ein finanzieller Aufwand notwendig ist, der insbesondere den Schulungen des Krankenhauspersonals dienen sollte, rentiert sich der Einsatz dieser Mittel sehr rasch. Grundsätzlich sind die Hygieneregeln auch nicht kompliziert, da jedoch der Klinikalltag voller Stressmomente ist, ist es zwingend notwendig, dass diese Prozesse von Seiten der Angestellten einer Klinik „automatisiert“ ablaufen und die Konzentration auf die übrigen Vorgänge und die Flexibilität dadurch nicht stören.
Hierzu gehören regelmäßige verpflichtende Fortbildungen für Ärzte, das Pflegepersonal und die Fachkräfte aus dem Reinigungsbereich. Darüber hinaus kann der Einsatz eines klinikinternen Mitarbeiters, der auf Hygienefragen spezialisiert ist ausgesprochen hilfreich sein.
Testung und Isolierung von Keimträgern
Zu den Präventionsmaßnahmen von Kliniken gehört notwendig auch die Isolierung von Patienten, die die Erreger mit sich tragen. Dies ist ein Schritt, der in Nachbarländern, wie den Niederlanden schon seit vielen Jahren mit Erfolg eingesetzt wird.
So werden die Krankenhauskeime zwar nicht weniger ansteckend, eine Verbreitung im Klinikalltag kann dadurch aber hervorragend vermieden werden. Auch hierfür ist der Einsatz finanzieller Mittel notwendig, denn Einzelzimmer sind in Kliniken eher die Ausnahme.
Mit Implementierung einer Testung aller eingewiesener Patienten und einer vorübergehenden Isolierung kann jedoch auf Dauer ein Vielfaches an Kosten gespart werden. Man muss sich immer im Klaren darüber sein, dass Infektionen mit MRSA chronische, langwierige und überaus schwerwiegende Störungen sind, die – wenn sie nicht zum Tode führen – eine Vielzahl an Krankenhausaufenthalten und Operationen erfordern, sowie die Patienten häufig in eine Pflegebedürftigkeit führt.
MRSA sind ansteckend, allerdings vollzieht sich diese Ansteckung nur unter einem engen Kontakt, der zum Beispiel in Krankenhäusern gegeben ist. Die beste Methode, eine Ansteckung mit MRSA zu vermeiden ist eine Prävention im klinischen Alltag, die ihren Ausgang in der Umsetzung einiger relativ einfacher Hygieneregeln hat.
Sind Menschen erst einmal an MRSA erkrankt gibt es nur wenige wirksame Behandlungsoptionen und die Patienten müssen häufig einen sehr langen Leidensweg mitmachen.
Von der Prävention profitieren aber nicht nur die Erkrankten – die Kostenersparnis für die Kassen und für den Staat ist auf Dauer erheblich.
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