Der BASO-Blutwert – niedrige und hohe Werte

Dieser Artikel ist nach aktuellem wissenschaftlichen Stand, ärztlicher Fachliteratur und medizinischen Leitlinien verfasst und von Medizinern geprüft. → Quellen anschauen

Bestimmung des BASO-Blutwert – der basophilen Granulozyten

Bei einem Differenzial-Blutbild unterteilt der Mediziner die Leukozyten in Untergruppen und Reifungs-Stufen. Die weißen Blutkörperchen sind ein wichtiger Bestandteil des Immunsystems. Eine Untergruppe davon bilden die basophilen Granulozyten. Der BASO-Blutwert bestimmt den Anteil dieser im Blut. Erhöhte oder zu niedrige Werte weisen auf leichte bis schwerwiegende Erkrankungen hin.

 

Laborwert
Blutwerte © Christian Schwier – Fotolia.com

 

Basophile Granulozyten als Untergruppe der Leukozyten

Basophile Granulozyten gehören zu einer Untergruppe der Leukozyten. Der Körper bildet sie im Knochenmark. Sie sind Teil des zellulären Immunsystems. Zu diesem gehören ebenso andere weiße Blutkörperchen, welche unterschiedliche Funktionen erfüllen. Der Arzt unterteilt diese in drei verschiedene Arten von Granulozyten, in Lymphozyten und Monozyten. Der Mediziner unterscheidet diese durch das Einfärben mit einem bestimmten Stoff.

Zu differenzieren ist zwischen basophilen (dunkelviolett gefärbten), neutrophilen (hellviolett gefärbten) und eosinophilen (rötlich gefärbten) Granulozyten.

 

Basophile Granulozyten sind Teil des zellulären Immunsystems

Der BASO-Blutwert ist bei vielen allergischen Reaktionen wie Heuschnupfen oder Asthma erhöht. Ebenso bei entzündlichen Reaktionen im Körper. Basophile Granulozyten tragen in ihrem Kern Botenstoffe, die bei der Freisetzung Allergien auslösen oder verstärken. Gelangen sie in die Haut, geben sie dort Histamin ab, welches Juckreiz verursacht. Beteiligt sind sie zudem bei der Abwehr von Parasiten.

Im Blut stellen basophile Granulozyten maximal zwei Prozent aller Leukozyten dar. Bei einigen Krankheiten sind sie vermehrt nachweisbar. Der BASO-Blutwert ist erhöht. Der Mediziner ermittelt bei Auffälligkeiten weitere Blutwerte im Differenzial-Blutbild und beurteilt den Zusammenhang mit dem allgemeinen Gesundheits-Zustand und Vorerkrankungen.

 

Wann bestimmt der Arzt den BASO-Blutwert?

Der Mediziner bestimmt den Anteil der basophilen Granulozyten im Rahmen eines Differenzial-Blutbildes. Besteht der Verdacht auf eine Erkrankung des Blutes oder auf eine Infektion mit Parasiten ermittelt der Arzt den BASO-Blutwert. Normalerweise liegt der Normalwert bei 20 bis 80 Zellen pro Mikroliter Blut oder bei null bis zwei Prozent. Bei einer Vermehrung der basophilen Granulozyten spricht der Facharzt von einer Basophilie, bei einer Verringerung von einer Basopenie.

 

Wann ist der BASO-Blutwert zu gering?

Produziert das Knochenmark nicht genügend basophile Granulozyten, ist deren Zahl vermindert. Das hat folgende Ursachen:

  • Einwirkung von Chemikalien wie Benzol,
  • die Einnahme verschiedener Medikamente,
  • eine Degeneration des Knochenmarks,
  • Leukämien und Krebs-Erkrankungen, die das Knochenmark befallen,
  • Strahlentherapie,
  • Überfunktion der Schilddrüse,

Ebenso ist eine Störung der Reifung der Granulozyten ursächlich. Diese tritt bei Vitamin-B12– oder Folsäure-Mangel und dem myelodysplastischen Syndrom auf. Weiterhin verbraucht der Körper gelegentlich mehr Granulozyten, als er bildet. Ursachen sind:

  • virale oder bakterielle Infektionen,
  • HIV-Infektionen,
  • Knochenmarks-Transplantationen,
  • Lupus erythematodes.

Eine Agranulozytose besteht, wenn der Körper keine oder kaum Granulozyten im Blut aufweist. Hierbei fehlen ebenso basophile Granulozyten.

Welche Ursachen hat ein erhöhter BASO-Blutwert?

Bei Infektionen im Blut vermehren sich alle Leukozyten-Formen. Die Anzahl der basophilen Granulozyten steigt selten allein. Bei einem erhöhten Blutwert liegt der Verdacht auf chronisch-myeloische Leukämie, Rheuma, Parasiten im Körper, Colitis ulcerosa (eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung) nahe. Eine Polyzythämie, die krankhafte Vermehrung der roten und weißen Blutkörperchen, schließt der Arzt nicht aus.

 

Was passiert, wenn der BASO-Blutwert auffällig ist?

Um die Ursache einer erhöhten oder einer zu niedrigen Zahl an basophilen Granulozyten zu ermitteln, bestimmt der Mediziner weitere Blutwerte. Bei Verdacht auf bestimmte Erkrankungen folgt eine Untersuchung des Knochenmarkes.

 

Die Anzahl der basophilen Granulozyten weist auf verschiedene Erkrankungen hin

Der BASO-Blutwert bestimmt den Anteil der basophilen Granulozyten im Blut. Im Differenzial-Blutbild weist der Arzt 20 bis 80 Zellen pro Mikroliter Blut oder null bis zwei Prozent nach. Ursächlich für zu niedrige Werte sind allergische Erkrankungen, Colitis ulcerosa, Rheuma, Parasitenbefall und verschiedene Blut-Erkrankungen. Die Ursachen für eine Basopenie sind eine Überfunktion der Schilddrüse, Stress eine Strahlentherapie oder der Einfluss von Medikamenten.

Quellen:
Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2019