Blutentnahme bei schlecht findbaren Venen – Rollvenen

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Die Blutentnahme bei schlechten Venen treibt manche Arzthelferin zur Verzweiflung. Was sind schlechte Venen und was bedeutet das? Der Begriff hat nichts mit mangelhafter Funktion der Blutgefäße zu tun. Schlechte Venen finden Fachpersonen unter der Haut kaum. Sie sind entweder dünn oder durch eine Fettschicht verdeckt. Rollvenen verschieben sich leicht im Bindegewebe und sind mit der Nadel schwer zu treffen. Dennoch ist der Vorgang ungefährlich und die Angst davor unbegründet.

Blutentnahme bei schlechten Venen
Blutabnahme bei Rollvenen – Urheber: alexraths / 123R.com

Tipps für die schmerzfreie Blutabnahme

Für die Blutentnahme bei schlechten Venen existieren verschiedene Maßnahmen, die trotz Problemen einen schmerzfreien und einmaligen Einstich ermöglichen. Untersuchungen zeigen, dass Fachpersonen im Laufe ihrer Karriere ihre Erfolgsquote erhöhen und bei schwierigen Einstichstellen in der Lage sind, die Blutabnahme schmerzfrei durchzuführen. Rollvenen eignen sich mit der richtigen Handhabung für die Einstichstelle. Befindet sie sich an einer Verzweigung erhöht dies die Erfolgschance.

Probleme bei der Blutabnahme durch Rollvenen 

Arzthelferinnen und Krankenschwestern führen mehrmals täglich Blutentnahmen durch. Der Begriff schlechte Venen etablierte sich für solche, die mit der Nadel schwierig zu treffen sind. Laut Dr. Markus Stücker, leitender Arzt am Venenzentrum der dermatologischen und gefäßchirurgischen Klinik der Ruhr-Bochum-Universität besteht kaum Gefahr, durch Luftinjektion einen tödlichen Prozess auszulösen. Ein Bläschen ist ungefährlich. Für einen Exitus braucht es große Luftmengen. Das Risiko ist beim Legen einer Infusion höher.

Dr. Stücker zitiert drei Probleme, die bei der Blutabnahme auftreten:

  • blaue Flecken,
  • mehrere Stichstellen,
  • Infekt.

Findet die Arzthelferin die Vene nicht auf Anhieb, sticht sie mehr als einmal ein. Dies ist nicht weiter problematisch. Infekte entstehen durch Verunreinigungen. In der Regel sind sie harmlos und mit einfachen Mitteln zu beheben. Bei einer Blutabnahme bei Rollvenen ist es weniger schmerzhaft, nach dem Einstich unter der Hautoberfläche den richtigen Punkt zu suchen als ein zweites Mal einzustechen.

Venen auf Blutabnahme vorbereiten

Der Patient hat diverse Möglichkeiten, seine Venen auf die Blutentnahme vorzubereiten. Bei Wärme treten sie stärker hervor. Es ist von Vorteil, vor dem Prozess ein heißes Bad oder eine warme Dusche zu nehmen. Ebenso wichtig sind Muskelbewegungen. Die Blutgefäße sind dadurch auf der Haut besser ersichtlich. Eine ausreichende Zufuhr von Flüssigkeit hilft, die Venen zu finden. Wer sich gute Einstichstellen von anderen Blutentnahmen merkt, erspart sich und der Arzthelferin unnötige Unannehmlichkeiten.

In der Regel ist bei Rechtshändern der rechte Arm geeigneter, da seine Venen durch den häufigen Gebrauch optimaler vorbereitet sind als im linken. Sie wählen oft den Linken, damit Schmerzen der Einstichstelle die geplanten Aktivitäten nicht behindern. Die Blutentnahme bei schlechten Venen erfolgt in der Armbeuge, da Verletzungen weniger schmerzhaft sind. In der Hand sind viel mehr Nerven vorhanden, was bei einer falschen Einstichstelle oder einem Infekt wesentlich unangenehmer ist.

Die Erfolgsquote von Venenpunktionen

Laut einer Studie zur Venenpunktion // an 2.123 Punktionen an Personen in Chemotherapie zeigt eine Erfolgsquote von 83 Prozent bei erfahrenen Onkologie-Fachpersonen. Die Arbeit „Venenpunktion in einem onkologischen Ambulatorium – Auswertung von 2.123 Punktionen“ von N. Dubec, M. Betschart und Stoll HR. zeigt, dass sie sich bei Berufsanfängern im Laufe der Praktika von 56 auf 74 Prozent steigerte.

Eine Studie aus der Praxis von Dr. Markus Gnädinger vom Institut für Hausarztmedizin der Universität Zürich waren innerhalb eines Monats 46 von 51 ausgewerteten Vorgängen erfolgreich. Dies entspricht einer Erfolgsquote von 90 Prozent. In den genannten Studien ging es nicht um die Blutentnahme bei schlechten Venen. Diese gestaltet sich schwieriger.

Ablauf der Blutabnahme bei Rollvenen

Die folgenden Informationen gelten für Blutentnahmen allgemein, nicht nur bei schlechten Venen. Die Vorbereitung ist zentral. Zuerst legt der Punktierende alles Material in Griffnähe bereit und desinfiziert sich die Hände. Für das Wohlbefinden des Patienten sorgt die freundliche Begrüßung mit der Frage nach seinem Ergehen. Falls möglich legt er sich mit den Armen flach auf der Seite hin. Die Fachperson begutachtet beide Arme, um den geeigneten Punktionsort zu finden. Diesen desinfiziert sie mit einem Alkoholtupfer. Das Mittel braucht 15 Sekunden, um einzuwirken.

Sie staut maximal bis zum diastolischen Blutdruck. Eine Manschette hilft, dies richtig zu bewerten. Der Durchmesser der Kanüle entspricht zwischen 18 und 21 G. Ihre Größe hängt von der Menge des zu entnehmenden Blutes an. Eventuell hilft Klebeband, sie vor akzidenteller Dislokation zu schützen. Die Fachperson informiert den Patienten über den zu folgenden Pieks und hält die Kanüle mit der geschliffenen Öffnung nach oben. Anschließend zieht sie die Haut seitlich von der Vene weg und führt sie in einem Winkel von 45 Grad ein und zielt neben das Blutgefäß.

Diese bewegt sie danach zurück über das Blutgefäß und senkt den Winkel auf 20 Grad. Andere Quellen empfehlen den direkten Einstich unter einem 30°-Winkel. Sie bringt die Kanüle zügig in das Lumen der Vene ein und vermindert den Winkel auf zehn bis 15 Grad. So verletzt sie die untere Haut der Vene nicht. Die Arzthelferin löst die Stauung und entnimmt Blut. Bei einer misslungenen Punktion ist für den zweiten Versuch eine neue Kanüle notwendig. Für deren Entfernung hebt sie den Arm kurz hoch und komprimiert die Einstichstelle sofort mit einem Tupfer.

Maßnahmen für Blutabnahme bei Rollvenen

Rollvenen haben in vielen Fällen durch früher verabreichte Mittel verhärtete Wände. Sie bewegen sich und sind schwer zu treffen. Durch Anspannen der Haut im Längsverlauf erreicht die Fachperson eine Fixation der Vene. Eine Hilfe ist das System Prämeta Easy-904, welches eine Lücke für das Blutgefäß enthält. Die Einführung im 60°-Winkel hilft ebenfalls, die Vene besser zu treffen. Ist das Lumen der Vene erreicht, senkt die Fachperson die Kanüle sofort. Eine gute Methode ist der Einstich bei einer Venenverzweigung. Dort ist sie gut fixiert und die Trefferquote ist höher.

Tipps zur besseren Darstellung von Venen

Die Blutabnahme bei Rollvenen und anderen problematischen Blutgefäßen stellt manche Arzthelferin vor eine große Herausforderung. Folgende Methoden helfen, die Venen des Patienten besser sichtbar zu machen:

  • warmes Wasser,
  • Beklopfen der Vene,
  • Nitrospray,
  • Stauschlauch,
  • Arm hängen lassen.

Das Beklopfen schlechter Venen ist die wirksamste Methode. Es suggeriert einen venösen Hypertonus und das Endothel setzt reaktiv vasodilatierende Mediatoren wie NO frei. Das zusätzliche Auftragen eines Alkoholsprays wirkt unterstützend. Die Stauung mit dem Schlauch ist nur für fünf Minuten möglich. 15 Minuten den Arm unter warmes Wasser halten bringt nicht immer Erfolg. Dabei ist eine zusätzliche Stauung nicht empfehlenswert.

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