Blutwerte bei Osteomyelitis – Knochentzündung
Entzündungsreaktionen im Körper
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In der Diagnose von Osteomyelitis sind erhöhte Blutwerte ein gängiges Symptom. Der Begriff kommt aus dem Griechischen, wobei „osteo“ Knochen bedeutet und „myelos“ das Mark bezeichnet.
Mit Schwellungen, Bewegungseinschränkungen und Rötungen zeigt sie sich am Körper und erweckt einen ersten Verdacht. Der erste Schritt für die Diagnose besteht aus der Anamnese. In einem zweiten untersucht der Arzt die Blutwerte des Patienten, um die Situation klarer zu umreißen.
Was ist eine Osteomyelitis und wie entsteht sie?
Bakterien im Knochenmark sind ursächlich für die Osteomyelitis oder Knochenmarkentzündung. Einer der folgenden Bakterientypen ist dafür verantwortlich:
• Streptokokken,
• Salmonellen,
• Staphylococcus aureus,
• Escherichia coli.
Durch Infektionsherde wie eine Entzündung von Zähnen, Mandeln, Schleimhäuten oder Nebenhöhlen verbreitet sich das Bakterium über die Blutversorgung im ganzen Körper. Der Arzt untersucht die Ursachen und nimmt Blut, um die Werte zu analysieren.
Erhöhte Blutwerte bei Osteomyelitis der Leukozyten
Bei einer Knochenmarkentzündung sind wie bei anderen Entzündungen typische Werte erhöht:
• Leukozyten,
• Blutkörperchensenkungsgeschwindigkeit,
• C-reaktives Protein.
Leukozyten sind die weißen Blutkörperchen. Eine vermehrte Anzahl im Blut weist allgemein auf eine Entzündung im Körper hin. Deshalb ist eine genaue Analyse wichtig, um diese an ihrer Ursache zu bekämpfen.
Die Leukozyten fungieren als Gesundheitspolizei im Körper. Sie sind ein wichtiger Teil des Immunsystems und suchen im Organismus nach Fremdkörpern, entarteten Zellstrukturen und Krankheitserregern. Ihre Oberflächenstruktur erkennt körperfremde Strukturen. Werden sie fündig dringen die Killerzellen in die unerwünschten Objekte und zerstören sie. Weiße Blutkörperchen sind rund und haben einen Durchmesser von rund 20 Mikrometern. Damit sind sie um einiges größer als die Erythrozyten mit 7,5 Mikrometern.
Das Blut eines gesunden Erwachsenen enthält zwischen 4.000 und 10.000 Leukozyten pro Mikroliter Blut. Bei Neugeborenen ist ein Wert bis zu 30.000 normal, während es bei Schulkindern um die 15.000 enthält. In der Entwicklungsphase ist das Immunsystem aktiver, was den höheren Wert erklärt.
C-reaktives Protein und seine Aufgabe im Blut
Ein weiterer erhöhter Blutwert bei Osteomyelitis ist derjenige des C-reaktiven Proteins. Das Plasma-Protein im menschlichen Blut bildet der Körper in der Leber. Es ist ein Bestandteil des körpereigenen Abwehrsystems und reagiert auf das Eindringen von Bakterien mit Vermehrung und Aktivierung von Fresszellen.
Diese beseitigen die Erreger, um die Entzündung abzubauen. Mediziner stellen anhand des CRP-Wertes die Schwere des Leidens im Körper fest. Er ist ein unspezifischer Parameter und weist auf keine Krankheit hin. Ist sein Wert höher als 100, ist eine schwere Entzündung oder Infektion aktiv.
Blutkörperchensenkungsgeschwindigkeit als Indikator für eine Osteomyelitis
Der dritte erhöhte Blutwert bei Osteomyelitis ist die Blutkörperchensenkungsgeschwindigkeit. Der Arzt nimmt Blut aus der gestauten Ellenbogenvene und macht es mit Natriumzitratlösung ungerinnbar.
Er füllt die Flüssigkeit in dünne, senkrecht aufgestellte Glasröhrchen und lässt sie eine Stunde lang stehen. Die Blutkörperchen sinken langsam nach unten. Sie trennen sich sichtbar mit einer dunkelroten Farbe vom transparenten Plasma. An den Millimetern liest der Arzt ab, ob die Geschwindigkeit sich im Normalbereich befindet.
Bei jungen Männern ist dies bei einer Säule von 15 Millimetern der Fall. Bei älteren Herren beträgt der Normalwert bis zu 20 Millimetern.
Bei jungen Frauen ist eine Säule von 20 Millimetern im Normbereich, während es bei älteren bis zu 30 Millimeter sind. Höhere Werte sind Anzeichen einer Krankheit wie Krebs, rheumatisches Fieber oder akute sowie chronische Infekte. Bei Osteomyelitis sind niedrige Blutwerte kaum auffindbar.
Da es sich um eine Infektion handelt, sind typische Infektions- und Entzündungsparameter erhöht.
Der Fund erhöhter Blutwerte bei Osteomyelitis ist ein Schritt zur Diagnose. Mit Blutkulturen bestimmt der Mediziner den Erreger. Er widmet sich bei Verdacht auf Knochenmarkentzündung den bildgebenden Verfahren. Diese Methoden setzt er zwei bis drei Wochen später ein, wenn sich sichtbare Veränderungen am Knochen zeigen.
Die am meisten betroffene Altersgruppe
Eine Studie bei 50 Patienten der Kieferchirurgie mit diversen Formen der Knochenmarkentzündung zeigte, dass die Altersgruppe zwischen 40 und 50 Jahren mit 26 Prozent am stärksten betroffen ist.
Nach erhöhten Blutwerten bei Osteomyelitis folgte die genaue Diagnose, um den Verdacht zu erhärten. Die Gruppe mit dem zweithöchsten Anteil sind die über 70-jährigen Klienten. Diverse Literaturhinweise bestätigen die Tendenz der Untersuchung.
[Quelle: Hartner, Wolfgang: Die chronische Osteomyelitis des Mund-, Kiefer- und Gesichtsbereichs unter besonderer Berücksichtigung der Osteoradionekrose (28.06.2010), URL: https://epub.uni-regensburg.de/15576/1/Dissertation_2010.pdf (letzter Zugriff: 12.02.2019)].Links und Quellen:
- https://epub.uni-regensburg.de/15576/1/Dissertation_2010.pdf
- https://www.lecturio.de/lexikon/bsg
- https://www.grossesblutbild.de/crp-wert