Cannabisöl gegen Krebs
In den letzten Jahren gewinnt die komplementäre Krebstherapie zunehmend an Bedeutung. Beinahe zwei von drei Patienten setzen die Naturheilkunde als Ergänzung bei Krebserkrankungen ein. Was kann die Naturheilkunde bei Krebs leisten? Zum einen kann sie effektiv zur Linderung von Beschwerden und Nebenwirkungen eingesetzt werden, die im Laufe einer Krebserkrankung oder deren Therapie auftreten. Zum anderen kann sie die Effektivität schulmedizinischer Therapien erhöhen und zur Genesung beitragen.
Cannabis bei Krebs: so hilft Cannabidiol (CBD)
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Bei der komplementären naturheilkundlichen Krebstherapie kommen diverse Heilpflanzen zum Einsatz. Zu diesen zählt auch die Hanfpflanze (Cannabis sativa/indica). Die Wirkstoffe von Cannabis, die sogenannten Cannabinoide, wurden in den letzten Jahrzehnten intensiv beforscht. Im Fokus stand hierbei der Wirkstoff Tetrahydrocannabinol (THC). THC ist für seine psychoaktive Wirkung bekannt. Daneben wirkt es auch schmerzlindernd, antidepressiv, appetitanregend und lindernd bei Übelkeit.
Neben THC finden sich in Cannabis weitere Cannabinoide, die zum Teil bis heute nur unzureichend erforscht sind. In letzter Zeit gelang das sogenannte Cannabidiol (CBD) in den Fokus von Forschern und Patienten. CBD wirkt nicht psychoaktiv und kann auch für Krebspatienten eine interessante Option sein.
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Cannabidiol (CBD) kann das Wachstum von Krebszellen hemmen
Sehr optimistische Stimmen behaupten, dass CBD ein wirksames Krebsmedikament sei und verschiedene Krebsarten heilen könnte. Derartige Aussagen sind mit Vorsicht zu genießen. In der Tat kann CBD das Wachstum einer Reihe von Krebszellen hemmen. Diese Erkenntnis stammt jedoch aus Tierversuchen und Experimenten an isolierten Krebszellen und hat eine eingeschränkte Aussagekraft, was das Potential von CBD bei menschlichen Patienten betrifft.
Erst klinische Studien mit menschlichen Krebspatienten können klären, ob CBD tatsächlich ein mögliches Krebsmedikament sein kann. Bisherige klinische Studien untersuchten die Wirkung von CBD in Kombination mit THC.
Tatsächlich konnte hierbei ein Rückgang des Krebswachstums in vivo beobachtet werden. Gleichzeitig hatten sich die Probanden jedoch auch einer Chemotherapie unterzogen. Dies lässt darauf schließen, dass THC und CBD die Wirkung der Chemotherapie auf die Krebszellen verstärkt haben. Weitere Untersuchungen, die aktuell schon in Planung sind, werden helfen, um das wirkliche Potential von CBD bei Krebs zu verstehen und zu nutzen.
Mit Cannabidiol (CBD) Beschwerden von Krebspatienten behandeln
Krebspatienten können CBD bei verschiedenen Beschwerden einsetzen. Dazu zählen unter anderem Übelkeit und Erbrechen infolge schulmedizinischer Therapien. In einer Studie konnte nachgewiesen werden, dass CBD die Schmerzen und die Entzündung bei Patienten mit einer Mundschleimhaut-Entzündung (Mukositis) lindern kann. Besonders gut wirkt CBD bei Ängsten. Einerseits unterdrückt es die Entstehung von Ängsten, andererseits fördert es das Vergessen traumatischer Erinnerungen.
Bei Depressionen kann CBD über eine Interaktion mit den Botenstoffen Serotonin und Glutamat die Stimmungslage positiv beeinflussen.
Eine weitere häufige Beschwerde von Krebspatienten sind Schmerzen. CBD zeigt sich bei Schmerzen wirksam, die mit Entzündungen einhergehen. Dazu können Gelenksschmerzen und Knochenschmerzen gezählt werden. Bei allen anderen Schmerzarten ist CBD nur in Kombination mit dem Cannabinoid THC erfolgreich. Eine solche Kombination findet sich zum Beispiel im Medikament Sativex oder bei vielen in Apotheken erhältlichen Cannabisblüten.
Bei Schlafstörungen kann CBD vor allem dann hilfreich sein, wenn diese von Ängstlichkeit und Sorgen begleitet sind.
CBD-Produkte sind nicht verschreibungspflichtig
Im Gegensatz zu Cannabisblüten und Cannabis-Medikamenten sind CBD-Produkte, sofern sie nicht als Arzneimittel zugelassen sind, nicht verschreibungspflichtig. Das heißt, jeder kann CBD-Produkte erwerben und anwenden.
Die gebräuchlichsten im Handel erhältlichen Darreichungsformen sind CBD-Tropfen und CBD-haltige Tees. Beide werden aus dem sogenannten Nutz- oder Industriehanf hergestellt, welcher sich durch hohe CBD- und niedrige THC-Werte (unter 0,2 Prozent) auszeichnet. Tropfen und Tee können oral eingenommen werden.
Bei der Zubereitung eines CBD-Tees aus Nutzhanf (weiterlesen auf: https://www.naturheilkunde-krebs.de/cannabidiol-cbd-bei-krebs/herstellung-eines-cannabis-tees-aus-cbd-reichem-nutzhanf/ ) muss darauf geachtet werden, dass das CBD erst mittels der sogenannten Decarboxylierung aktiviert werden muss.
Bei der Decarboxylierung wird unter Hitzeeinwirkung aus der CBD-Säure wirksames CBD. Bei der Teezubereitung sollten die Nutzhanfblüten und –blätter daher mindestens eine halbe Stunde bei geschlossenem Deckel auf kleiner Flamme gekocht werden.
Nebenwirkungen und Wechselwirkungen von Cannabidiol (CBD) beachten
CBD wird in der Regel gut vertragen. Während der Schwangerschaft sollte CBD erst nach Rücksprache mit dem Arzt eingenommen werden. CBD kann nämlich die Schutzfunktion der Gebärmutter beeinflussen.
Krebspatienten, die an Appetitlosigkeit und/oder Gewichtsverlust leiden, müssen die potentiell appetithemmende Wirkung von CBD berücksichtigen.
Bei der Einnahme von CBD sind Wechselwirkungen mit folgenden Medikamenten möglich: mit den Säurehemmern Pantoprazol und Omneprazol, dem Gerinnungshemmer Warfarin, dem Schmerzmittel Diclofenac und den Neuroleptika Risperidon und Clobazam.
Fazit
Cannabis und seine Wirkstoffe werden in der Krebstherapie der Zukunft eine immer größere Rolle spielen. Sie können nicht nur effektiv zur Behandlung typischer Beschwerden eingesetzt werden. Bisheriger Studienergebnisse lassen vermuten, dass sich ihre Einnahme auch auf die Prognose von Krebserkrankungen auswirken kann.
Eine interessante Option ist das Cannabinoid Cannabidiol (CBD). Es wirkt entzündungshemmend, angstlösend, antidepressiv, schmerzstillend und schlaffördernd. Damit kann es bei der Behandlung von typischen Beschwerden von Krebspatienten hilfreich sein. CBD ist ohne Rezept zum Beispiel in Form von CBD-Ölen oder Nutzhanftees erhältlich. Bei seiner Anwendung sind mögliche Neben- und Wechselwirkungen zu beachten.
Buchvorstellung: Naturheilkunde bei Krebs
von Anne Wanitschek (Autor), Sebastian Vigl (Autor)