Chemische Blutuntersuchungen

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Arten, Ablauf und Bedeutung von chemischen Blutuntersuchungen

Chemische Blutuntersuchungen sind Teil der klinischen Chemie und dienen der Diagnostik eines breiten Spektrums an Störungen und Krankheitsbildern. Mit klinisch-chemischen Analysen bestimmen Laborärzte die Werte von Enzymen, Elektrolyten und verschiedener weiterer Stoffwechselgrößen wie beispielsweise Glucose oder Cholesterin. Dabei arbeiten sie mit Vollblut oder Blutserum. Verschiedene Methoden der Blut-Untersuchungen umfassen diese Analysen. Gemeinsam ist den Verfahren, dass die in Erfahrung zu bringenden Werte sich durch chemisch-biologische Reaktionen und Prozesse bestimmen lassen.

Labor Untersuchung Blut Kreatin
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Was sind chemische Blutuntersuchungen?

Für chemische Blutuntersuchungen entnehmen Ärzte die erforderliche Menge an Blut aus den Kapillargefäßen oder durch Punktieren einer Vene oder Arterie. Welche Methode sie wählen, hängt von der Verdachts-Diagnose ab. Untersuchen Laborärzte das Vollblut, machen sie es zunächst mit chemischen Hilfsmitteln ungerinnbar. Häufiger verwenden sie nur das Blutserum, wofür sie Mittel anwenden, welche die Blutgerinnung voranbringen.

Mit speziellen Messgeräten oder durch das Hinzufügen eines Stoffes, der spezifische Reaktionen auslöst, findet die Ermittlung der gesuchten Werte statt. Dazu gehört der Anteil an Enzymen, Elektrolyten und weiterer Stoffe. Sie lassen auf Mängel, Störungen oder Krankheiten schließen und sind somit in der Lage, Verdachts-Diagnosen zu bestätigen. So diagnostizieren Ärzte mithilfe einer Untersuchung des Blutes Erkrankungen wie beispielsweise Diabetes oder Mangel-Erscheinungen.

 

Arten chemischer Untersuchungen des Blutes

Zu einer Blutabnahme bei einem Routine-Check-up beim Hausarzt gehört die Erstellung eines kleinen Blutbildes nach mikroskopischen und fotometrischen Verfahren, das Aufschluss über die Anzahl und Verteilung verschiedener Blutbestandteile, wie hauptsächlich rote und weiße Blutkörperchen, Blutplättchen und den roten Blutfarbstoff Hämoglobin gibt.

Mit dem Differenzial-Blutbild bestimmen Laboranten zudem die Größe, die Beschaffenheit und die Unterarten der jeweiligen Blutbestandteile sowie die vorhandenen Mengen an Vitaminen und Mineralstoffen. Weitere Untersuchungen sind:

 

 

Für chemische Blutuntersuchungen stehen beispielsweise die verschiedenen Enzyme (Fermente) im Vordergrund. Dazu gehören Herz-, Gallen-, Leber-, Verdauungs-, Bauchspeicheldrüsen- und Muskelenzyme. Sie besitzen wichtige Aufgaben für den Stoffwechsel und die Funktion der Organe. Fermente steuern zahlreiche biochemische Reaktionen. Besteht ein Verdacht auf Stoffwechsel-Erkrankungen oder Funktions-Störungen der Organe, untersuchen Laborärzte die Beschaffenheit der Enzyme.

Auch die Elektrolyte spielen eine wichtige Rolle für den Organismus und lassen sich durch chemische Blutuntersuchungen nachweisen. Zu ihnen gehören Kalium, Natrium und Chlorid. Ein gestörter Elektrolyt-Haushalt führt möglicherweise zu schwerwiegenden Folgen für den Körper. Daher ist es wichtig, bestehende Mängel auszugleichen.

Weitere Stoffwechsel-Produkte, die eine chemische Untersuchung des Blutes überprüft, sind beispielsweise:

  • Glucose für die Diagnose von Diabetes,
  • Cholesterin, das Aufschluss über den Fettstoffwechsel gibt,
  • Kreatinin zur Beurteilung der Nierenfunktion,
  • Laktat,
  • Eisen,
  • Albumin,
  • Bilirubin.

 

Ablauf einer chemischen Blutuntersuchung

Für eine chemische Blutuntersuchung existieren verschiedene Verfahren und Methoden. Die Wahl hängt davon ab, auf welche Erkrankung oder welchen Mangel einem Verdacht zugrunde liegt. Zunächst findet die Entnahme einer Blutprobe statt. Diese erfolgt entweder aus den Kapillargefäßen an den Fingerspitzen oder dem Ohrläppchen oder aus einer Vene oder Arterie in der Ellenbeuge. Für die weitere Untersuchung schickt der Arzt die Probe in ein Labor.

Findet eine Untersuchung des Vollblutes statt, verwenden Laborärzte zuvor eines von verschiedenen Antikoagulanzien, die das Blut ungerinnbar machen. Für eine Untersuchung des Blutserums setzen sie dem Vollblut gerinnungsfördernde Agenzien und Separationshilfen zu und trennen die festen Bestandteile von dem Serum. Anschließend nehmen sie die erforderlichen Messungen und Untersuchungen vor.

Für diese Vorgänge finden spezielle Messgeräte Verwendung. Zum einen gibt es vollwertige klinisch-chemische Mess-Instrumente, die eine große Anzahl von unterschiedlichen Parametern berücksichtigen. Diese lassen sich je nach Arbeitsweise des jeweiligen Systems parallel oder nacheinander analysieren.

Hinzu kommen Geräte, die erweiterte Analysen ermöglichen. Dazu gehören beispielsweise Messgeräte zur Blutgas-Analyse, mit denen sich neben weiteren Parametern der Gehalt von Elektrolyten, Glucose oder Kreatinin im Blut bestimmen lässt. Außerdem existieren spezielle Messgeräte für die Bestimmung spezifischer einzelner Stoffe, wie beispielsweise die Blutzucker-Messgeräte für an Diabetes erkrankte Personen.

 

Ergebnisse einer chemischen Untersuchung des Blutes

Je nach vorangehender Verdachtsdiagnose liefern die verschiedenen chemischen Untersuchungen des Blutes unterschiedliche Ergebnisse. Beispielsweise bestätigen sie die Vermutung eines Mangels an Elektrolyten. Diesen Mangel behandeln Ärzte, indem sie das Gleichgewicht des Elektrolythaushalts durch Nahrungsergänzungs-Präparate wieder herstellen. Weiterhin lassen sich eventuelle Mängel an Calcium und Eisen feststellen.

Erfolgte eine Untersuchung der Enzyme, lassen sich mögliche Funktions-Störungen des Stoffwechsels oder der inneren Organe feststellen und die entsprechenden Behandlungs-Methoden einleiten. Dazu gehören beispielsweise Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Verdauungs-Störungen und Krankheiten des Magen-Darm-Traktes sowie der Leber- und der Nieren.

Auch auf einen zu hohen Cholesterin-Spiegel weist eine chemische Untersuchung des Blutes hin. Ist dies der Fall, sind Maßnahmen einzuleiten, die den Cholesterol-Spiegel senken. Ein zu hoher Glucose-Wert ist ein Indiz für eine Erkrankung an Diabetes. Mithilfe des Kreatinin-Wertes beurteilt der Arzt die Funktion der Nieren. Ein abweichender Albumin-Wert steht für mit der Niere in Verbindung stehenden Krankheiten und für die Leberzirrhose. Ein zu hoher Bilirubin-Wert weist auf einen Ikterus (Gelbsucht) mit prähepatischer, intrahepatischer oder posthepatischer Ursache hin.