IgA Blutwert zu hoch – Ursachen einfach erklärt:
Wann ist der IgA-Blutwert zu hoch?
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Hinter nem sogenannten IgA Werten steckt das Immunglobulin A, ein hauptsächlich in externen Körperflüssigkeiten vorkommender Antikörper. Die Substanz zählt zu den wichtigen Abwehrbarrieren gegen Krankheitserreger. Sobald es in den Körper eindringende Bakterien oder Viren identifiziert, lagert es sich an diese an.
Im Serum bildet es 15 Prozent der Immunglobuline. Zeigt sich der Blutwert IgA zu hoch, leidet Ihr Körper möglicherweise an einer Infektion.Beispielsweise findet sich dieser in der Muttermilch sowie im Urogenitalschleim. In den Eingeweideflüssigkeiten zeigt sich ebenfalls ein hoher IgA Anteil.
Fakten über das Immunglobulin A zusammengefasst:
- Die Bildung des Immunglobulins A erfolgt in den Plasmazellen, die sich aus B-Lymphozyten entwickeln.
- IgA gehört zu den wichtigen Schutzbarrieren gegen Krankheitserreger.
- Durch seine charakteristische Y-Struktur lagert es sich an Fremdstoffe an und neutralisiert sie.
- Bei Kindern existieren andere IgA-Normwerte als bei Erwachsenen.
- Bei stark erhöhten IgA-Blutwerten befinden sich mehr als 500 Milligramm in einem Deziliter Blut.
Wann verändern sich die IgA Werte?
Die Synthese des Immunglobulins A geschieht unter den Plasmazellen, die unter dem Epithel liegen. Das IgA kommt im Körper als Monomer oder Dimer vor.
Letztere bestehen aus zwei Molekülen, verbunden an den langen Enden der Y-Struktur. Bei ihnen handelt es sich um das sekretorische IgA. Erweist sich der Blutwert IgA als hoch, befinden sich zahlreiche Krankheitserreger im Organismus.
Um diese zu neutralisieren, führt der Körper eine Überproduktion der Antikörper durch. Niedriges Immunglobulin A resultiert aus einer vorangegangenen starken Produktion. Ebenso existieren Menschen, die selbstständig kein Immunglobulin A bilden. Sie leiden an einem selektiven Immunglobulin-A-Mangel.
Wann zeigt sich der Blutwert IgA hoch?
Von hohen IgA-Werten sprechen die Ärzte, wenn die Konzentration der Antikörper über die Normgrenze steigt. Bereits leichte Infektionen können einen Anstieg des Immunglobulins A auslösen.
Eine starke Vermehrung entsteht durch schwerwiegende oder lang andauernde Erkrankungen. Um die Konzentration des IgA zu messen, erfolgt eine Blutuntersuchung. Ihr Arzt orientiert sich an folgenden Normwerten:
Geschlecht |
IgA-Wert in Milligramm je Deziliter |
Männer |
70 bis 380 |
Frauen |
70 bis 380 |
Welche Gründe führen zu hohen IgA-Konzentrationen?
Zu den Ursachen für einen hohen IgA-Spiegel zählt die Krankheit Morbus Berger. In der Fachsprache heißt sie auch IgA-Nephritis. Des Weiteren resultiert eine Überproduktion der Antikörper aus:
- einer blutigen Entzündung im Darm,
- chronischen Infektionen (zum Beispiel AIDS),
- Colitis ulcerosa (eine chronisch entzündliche Erkrankung),
- Autoimmunkrankheiten,
- Leberschäden aufgrund von Giften,
- Leberzirrhose,
- eine Erkrankung des Zentralnervensystems,
- IgA-Plasmozytom.
Geben Symptome Hinweise auf hohe IgA-Blutwerte?
Zeigt sich der Blutwert IgA hoch, treten in der Regel keine direkten Symptome auf. Allerdings weisen hohe Konzentrationen des Immunglobulins A auf eine Infektion im Körper hin.
Dementsprechend bemerken Sie die typischen Krankheitszeichen. Bei einer leichten Erkrankung spüren Sie beispielsweise Kopfschmerzen, Schwindel und Übelkeit. Oftmals treten auch Fieber und Magenbeschwerden auf. Chronische Infektionen wie HIV führen zu einer geschwächten Immunabwehr. Dadurch leiden Sie unter einer hohen Krankheitsanfälligkeit.
Welche Folgen ziehen hohe IgA-Werte nach sich?
Treten bei Ihnen erhöhte Werte des Immunglobulins A auf, drohen keine Konsequenzen. Erst bei einer starken Überproduktion stockt die Nachfertigung der Antikörper. Dadurch droht ein IgA-Mangel, der zu einer geschwächten Immunabwehr führt.
Gleichzeitig erhöht sich die Gefahr einer Autoimmunkrankheit. Schnelle Produktionen des IgA können zu fehlerhaften Zellen führen. Diese identifizieren beispielsweise eigene Körperzellen als Schadstoffe und bekämpfen sie.
IgA weist eine charakteristische Struktur auf
Beim Immunglobulin A existieren zwei Unterklassen, das IgA1 und das IgA2. Sie unterscheiden sich anhand der H-Kette, der Molekülmasse. Ebenso gibt es Differenzen bei der Konzentration im Serum.
Jedoch besitzen beide die typische Y-Struktur. Aufgrund ihrer Form eignen sich die IgA-Moleküle perfekt für den Schutz vor Krankheitserregern (Per Brandtzaeg: Secretory IgA: designed for anti-microbial defense (August 2019). Neben dem IgA existiert das sekretorische IgA, kurz SIgA. Dieses besteht aus zwei Molekülen, einem Polypeptid und der J-Kette. Die versammelten Peptide bilden das Sekretionsstück dieser Konstruktion.
Diese SC-Kette ermöglicht den Transport auf den Schleimhäuten. Ebenso dient sie als Schutz vor den Verdauungsenzymen. Die Polymerisierung findet aus dem Grund ausschließlich in den Schleimhäuten statt. Anschließend kommt es zur Wanderung durch die Epithelzellen.
Quellen und weiterführende Literatur: