MRT-Angiographie – MRA Untersuchung der Blutgefäße

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Ablauf, Vorteile, Diagnostik und Formen der MR-Angiographie (MRA)

Die MRT-Angiographie-Untersuchung ist eine Durchführungsmethode der Angiografie,  wird auch als MRA oder Angio-MRT bezeichnet. Venen und Arterien bilden im Körper ein komplexes Netz an Blutgefäßen, die alle Organe, Muskeln und Sehnen mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgen. Der Zustand des Gefäßsystems ist daher zentral für ein gesundes Leben. Um den Blutkreislauf zu untersuchen, hat sich in der modernen Medizin das Fachgebiet der MR-Angiographie etabliert. Das Verfahren erlaubt dank Magnetresonanztomographie eine Darstellung vom Venen und Arterien.

MR-Angiographie:
(MRA) MR-Angiographie: ein bildgebendes Verfahren zur Untersuchung der Blutgefäße – Copyright: DeanAustinPhotography, Bigstockphoto

 

 

 

MR-Angiographie: ein bildgebendes Verfahren zur Untersuchung der Blutgefäße

Die technischen Voraussetzungen der MR-Angiographie

Die Magnetresonanztomographie arbeitet mit einem starken Magnetfeld. Es wird auf den menschlichen Körper gerichtet, damit Schnittbilder von Gewebeschichten entstehen können. Das ist möglich, da auch menschliche Zellen über einen geringen Magnetismus verfügen. Je nach Gewebeart sind die magnetischen Eigenschaften unterschiedlich, was sich durch unterschiedliche Grautöne auf den Auswertungsbildern zeigt. Die Darstellung erfolgt anders als bei der klassischen Angiographie nicht mehr in 2D-Röntgenbildern, sondern liefert 3D-Daten. Damit lässt sich der Zustand der Gefäße deutlich besser beurteilen.

Die MR-Angiographie, kurz auch MRA, wird allgemein hin als nicht-invasives Verfahren bezeichnet. Das trifft insofern zu, da für die Magnetresonanzangiographie kein Eingriff in den Organismus vorgenommen werden muss und das Magnetfeld keine schädliche Strahlenwirkung mit sich bringt. Dennoch differenziert man auch bei der MR-Angiographie in nicht- und teil-invasiv. Letzteres trifft zu, wenn vor der Untersuchung ein Kontrastmittel verabreicht wird. Die Injektion stellt einen Eingriff in den Körper dar, gilt aber dennoch als sicher. Die Schnittbilder besitzen aufgrund besserer Kontraste einen höheren Aussagewert, weshalb die Vergabe eines MRT-Kontrastmittels oft empfohlen wird.

MR-Angiographie:
(MRA) MR-Angiographie: ein bildgebendes Verfahren zur Untersuchung der Blutgefäße – Copyright: DeanAustinPhotography, Bigstockphoto

 

MRA Diagnostik

Wann wird der Arzt eine MR-Angiographie anordnen?

Die -Untersuchung wird dann empfohlen, wenn in Anamnese und Voruntersuchung der Verdacht aufgekommen ist, dass es krankhafte Veränderungen im Gefäßsystem gibt. Im Detail betrachtet können folgende Krankheiten erwartet werden:

  •  eine Atherosklerose (Verhärtung der Gefäßwand)
  •  ein Aneurysma (Aussackung der Gefäßwand)
  •  eine Thrombose (ein Gerinnsel im Gefäß)
  •  eine Gefäßfehlbildung
  •  Neuausbildung von Gefäßen aufgrund einer Tumoraktivität

 

Formen der MR-Angiographie (MRA) Untersuchung

Im Detail betrachtet: die verschiedenen Formen der MR-Angiographie

Der technische Fortschritt hat verschiedene Methoden entwickelt, mit denen die MRA arbeiten kann. Die drei häufigsten sind:

1. Die kontrastverstärkte MRA arbeitet mit einem Kontrastmittel, das die Aufnahmen signalreicher macht. Sobald sich das Mittel durch ein Blutgefäß bewegt, hebt sich dieses von umliegenden Gewebeschichten stärker ab. Die Untersuchung dauert insgesamt kürzer als andere Methoden, was für viele Patienten eine deutliche Erleichterung ist.

2. Soll die Magnetresonanztomographie der Gefäße ohne Kontrastmittel erfolgen, ist die Time-of-Flight MRA eine beliebte Methode. Für exakte Bilder wird hier das Blut untersucht, das in Echtzeit in ein Gefäß fließt. Das Verfahren macht sich die Tatsache zu nutze, das frisches Blut (vom Herz auf den Weg zum Organ) eine stärkere Magnetisierung als verbrauchtes Blut (auf dem Rückweg zum Herzen) besitzt. Diese MRA kann daher die Fließbewegung in den Gefäßen genau nachvollziehen. Der Patient muss allerdings länger im MRT verweilen als bei der kontrastverstärkten Untersuchungsmethode.

3. Die Phasenkontrast-Methode kann ebenfalls auf ein Kontrastmittel verzichten. Anders als bei der Time-of-Flight MRA wird hierbei nicht auf die Magnetisierung geachtet, sondern auf Phasenunterschiede. Diese bestehen zwischen Gewebe und fließendem Blut, sodass die Abgrenzung ebenfalls gelingt. Allerdings dauert die Untersuchung insgesamt noch einmal länger als die Time-of-Flight MRA.

 

 

MRA Ablauf der MR-Angiographie-Untersuchung

Worauf sich Patienten bei einer MR-Angiographie einstellen müssen:

Wo bei der konventionellen Angiographie noch ein Katheter in die zu untersuchenden Blutgefäße eingeführt werden musste, wird heute maximal das Kontrastmittel injiziert. Dieser kleine Einstich ist der einzige Eingriff in den Körper.

Im Anschluss legen Sie sich auf eine Liege und werden in den Magnetresonanztomographen geschoben. Die Untersuchung ist vollkommen schmerzfrei, wird allerdings meist mit einem Gehörschutz durchgeführt, da Beim erzeugen des Magnetfeldes ein lautes Dauergeräusch entsteht.

Sensible Menschen berichten von einem leichten Druckgefühl bei der Untersuchung und/oder haben aufgrund des Kontrastmittels einen schlechten Geschmack auf der Zunge. Beide Nebenwirkungen lassen sich jedoch gut aushalten und sind zeitlich begrenzt.

Wichtig: Wurden Sie mit einem Kontrastmittel behandelt, sollten Sie nach der Untersuchung viel Wasser trinken. Das erleichtert den Nieren die Auswaschung des Mittels aus dem Körper. Allergische Reaktionen auf die Wirkstoffe sind sehr selten.

Vorteile der MR-Angiographie gegenüber der konventionellen Untersuchung

  1. Um ein Gefäß zu beurteilen, musste vor der Magnetresonanztomographie ein Katheter in den Körper eingeführt werden. Je nach Lage muss dafür eine Vene, Arterie oder auch ein Lymphgefäß genutzt werden. Auf diese „Reise“ besteht prinzipiell das Risiko, dass Gewebe verletzt wird.
  2. Ist der Katheter am Ziel angekommen, wird ein Kontrastmittel hinzugegeben und ein Röntgenbild erstellt. Der Patient wird also einer Röntgenstrahlung ausgesetzt. Diese Strahlenbelastung entfällt bei der MRA komplett.
  3. Selbst wenn der Arzt eine MRA mit Kontrastmittel empfiehlt, ist das Risiko kleiner als bei der konventionellen Untersuchung. Da das Mittel nicht direkt im betroffenen Gefäß freigesetzt werden muss, genügt eine schonende Vergabe über eine Armvene.
  4. Nach dem Röntgen wird der Katheter entfernt, was erneut eine Verletzungsgefahr bedeutet. Aufgrund des Eingriffes muss der Patient im Anschluss einen Druckverband tragen. Es besteht für einige Tage das Risiko auf eine Infektion der Wunde.

Quellen:
Harald H. Quick: Magnetresonanzangiographie: Grundlagen und Praxis für MTRA. ABW Wissenschaftsverlag, Berlin 2007