Der MTV-Blutwert – das mittlere Thrombozyten-Volumen
Was bedeutet der MTV-Blutwert?
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Bei dem MTV-Blutwert handelt es sich um das mittlere Thrombozyten-Volumen, das einen wichtigen Laborparameter darstellt. Um den relevanten Blutwert zu ermitteln, nutzen die Mediziner das große Blutbild. Anhand der daraus abzulesenden Werte erkennen sie bei dem Patienten eine mögliche Reifestörung der als Thrombozyten bekannten Blutplättchen. Demnach spielt der Blutwert MTV vorwiegend bei der Bestimmung des Durchschnitts-Volumens dieser Blutzellen eine tragende Rolle.
Die Erfahrungen mit dem MTV-Blutwert zusammengefasst
Vorwiegend erhält das mittlere Thrombozyten-Volumen als Indikator für kardiovaskuläre Erkrankungen eine wichtige Bedeutung. Aufgrund der Verteilung und des durchschnittlichen Volumens der Blutplättchen erkennen die Mediziner, ob Störungen innerhalb der Hämatopoese vorliegen. Daher bekommt der MTV-Blutwert bei der Prävention von Herzkrankheiten einen hohen Stellenwert. Das durchschnittliche Volumen der als Blutplättchen bezeichneten Thrombozyten hängt von speziellen Faktoren ab. Hierbei spielt beispielsweise der Reifegrad der Megakaryozyten eine wesentliche Rolle.
Wie definiert sich das mittlere Thrombozyten-Volumen?
Das MTV im Blut bezeichnet das durchschnittliche Volumen und somit die Größe der Blutplättchen im Organismus der Untersuchten. Demnach gibt der Blutwert an, in welcher Geschwindigkeit sich die Thrombozyten entwickeln. Zusätzlich erkennen die Mediziner anhand des Werts ein fehlerhaftes Wachstum der Blutplättchen, was beispielsweise auf eine autoimmune Erkrankung wie die Immun-Thrombozytopenie hinweist.
Ebenso spielt der MTV-Blutwert bei dem frühzeitigen Erkennen einer Herzkrankheit eine tragende Rolle. Die als ACCORD-Studie bezeichnete Publikation „Action to Control Cardiovascular Risk in Diabetes“ belegt, dass sie Prävention von kardiovaskulären Ereignissen speziell bei Menschen mit Diabetes eine hohe Relevanz erhält.
Aufgrund der Messung des mittleren Thrombozyten-Volumens besteht die Möglichkeit, eine Herz- oder Gefäßkrankheit frühzeitig zu erkennen. Somit fungiert das MTV im Blut als wichtiger Indikator für kardiovaskuläre Ereignisse. Liegt der Blutwert über dem Normbereich, liegt die Vermutung einer Herz-Kreislauf-Erkrankung nahe.
Wie funktioniert das Messprinzip des MTV?
Um das mittlere Thrombozyten-Volumen zu ermitteln, verwenden die Mediziner ein Hämatologie-Gerät, das eine Partikelzählung erstellt. Der Prozess funktioniert mithilfe der Durchfluss-Zytometrie oder dem Coulter-Prinzip. Hierbei weisen die aufgezeichneten Signale auf die Größe der jeweiligen Zellen hin. Bei den Thrombozyten erfolgt die Ausgabe des MTV im Blut. Bei jedem Hämatologie-Gerät besteht die Möglichkeit, das mittlere Thrombozyten-Volumen zu messen.
Jedoch steht der Befund nicht zwingend in der Akte des Patienten. In dem Fall erfragen die Interessenten den Blutwert in dem Labor. Des Weiteren ergibt sich aus dem mittleren Thrombozyten-Volumen die Option, das Thrombozyten-Hämatokrit zu berechnen. Dafür multiplizieren die Ärzte das MTV mit der Zahl der Blutplättchen.
Als Probematerial für die Ermittlung des mittleren Thrombozyten-Volumens, eignet sich ausschließlich das EDTA-Blut. Zusätzlich zeigt es sich als zwingend notwendig, die Messung innerhalb von drei Stunden nach der Blutentnahme durchzuführen. Dies liegt an dem Umstand, dass die Blutplättchen nach einem längeren Zeitraum beginnen, im EDTA-Blut anzuschwellen.
Was sagen erhöhte MTV-Werte aus?
Der Normalwert bei dem mittleren Thrombozyten-Volumen liegt zwischen sieben und zwölf Femtolitern. Leiden die Patienten an einer Thrombozytopenie sagt der Blutwert MTV aus, ob ein gesteigerter Verbrauch der Blutplättchen vorliegt. Dies geschieht, wenn:
- seltene Erkrankungen wie die May-Hegglin-Anomalie existieren,
- Autoimmun-Erkrankungen wie AIDS vorliegen,
- der Betroffene an einer Nieren-Insuffizienz leidet
- oder, wenn der Patient Diabetes mellitus aufweist.
Ebenso besteht die Möglichkeit, dass die Erkrankten zu wenig Thrombozyten bilden. Hierbei gibt der Blutwert MTV Aufschluss über den Zeitraum der niedrigen Konzentration. Je älter die Blutplättchen sind, desto kleiner zeigt sich ihr Volumen.