Sauerstoffmangel im Blut erkennen und behandeln
Hypoxie im Blut
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Für einen Sauerstoffmangel im Blut kommen verschiedene Ursachen infrage. Sie reichen von sauerstoffarmer Umgebungsluft über Blutarmut und Gefäßverengungen bis zu Lungen- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Stellen Betroffene die entsprechenden Symptome bei sich fest, empfiehlt sich ein Arztbesuch.
Ausschlaggebend für die Feststellung des Mangels ist der Sauerstoff-Partialdruck des Blutes, messbar in pO2. Ist dieser zu niedrig, erfolgt eine Behandlung der Ursachen, um Schädigungen der Organe durch den Sauerstoffmangel zu vermeiden.
Ursachen, Symptome und Therapie bei Sauerstoffmangel im Blut
Die Atmung des Menschen und somit die Aufnahme von Sauerstoff in den Körper erfolgt zu 99 Prozent durch die Lunge. Von dort aus gelangt der Sauerstoff ins Blut, wo ihn die roten Blutplättchen an Hämoglobin gebunden weitertransportieren. Der normale Sauerstoff-Partialwert liegt bei 9,6 bis 13,1 Kilopascal. Die Sauerstoffsättigung des Blutes beträgt idealerweise zwischen 90 und 96 Prozent. Die genauen Werte sind abhängig vom jeweiligen Alter und Geschlecht der Betreffenden.
Der Sauerstoff gelangt über das Blut zu den Organen und anderen Körperbereichen, die er versorgt. Besteht ein Mangel, ist es nicht möglich, eine ausreichende Versorgung zu gewährleisten. Bei längerem Sauerstoffmangel im Blut kommt es daher möglicherweise zu Schädigungen der Organe. Besonders für das Gehirn stellt dies eine ernst zu nehmende Gefahr dar. Aus diesem Grund ist eine Behandlung der Ursachen für diesen Mangel dringend notwendig.
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Verschiedene Ursachen des Sauerstoffmangels
Vielfältig sind die Auslöser für einen Mangel an Sauerstoff im arteriellen Blut. Häufig handelt es sich um verschiedene zugrunde liegende Erkrankungen. Bei einer Blutarmut, in der Fachsprache Anämie, befinden sich nicht ausreichend rote Blutkörperchen im Blut. Durch diesen Mangel fehlt es an Transportmitteln für die Sauerstoffmoleküle. Somit gelangt nicht genügend Sauerstoff in den Organismus, was zu den entsprechenden Symptomen führt. Blutarmut entsteht vor allem aufgrund von Eisen- oder Vitamin-B12-Defiziten.
Eine weitere häufige Ursache sind Lungenerkrankungen, welche die Atmung beeinträchtigen. Mögliche Formen sind beispielsweise das zu geringe Vorhandensein von Lungenbläschen sowie deren unzureichende Durchblutung oder Belüftung. Auch ein Lungen-Emphysem, bei dem sich die Bronchien verengen, ist ein möglicher Auslöser von Sauerstoffmangel im Blut. Dasselbe passiert bei akuten Asthmaanfällen, die in einigen Fällen lebensgefährlich sind. Bei einem Lungenödem gelangt Gewebeflüssigkeit in die Lunge, welche den Gasaustausch behindert. Zugrunde liegen dieser Erkrankung eine Herzinsuffizienz, eine Infektion oder giftige Emissionen.
Herzrhythmusstörungen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen ebenfalls möglicherweise zu einem Mangel an Sauerstoff im Blut. Durchblutungsstörungen, Gefäßverengungen oder -erweiterungen, ein erhöhter Umgebungsdruck beispielsweise durch einen Tumor, Entzündungen im Kreislaufsystem oder Venenschwächen stellen weitere potenzielle Ursachen dar.
Vorübergehender Sauerstoffmangel im Blut entsteht, wenn die Umgebungsluft keinen ausreichenden Sauerstoffgehalt aufweist. Der Sauerstoff-Partialdruck in der Luft oder der gesamte Luftdruck sind dabei zu niedrig. Eine ausreichende Sauerstoffaufnahme durch die Atmung ist somit nicht möglich. Das Phänomen tritt vor allem bei großen Höhen, beispielsweise im Hochgebirge auf. Bei Personen, die beinahe ertrinken oder Rauchvergiftungen haben, kommt es ebenfalls zu dem Mangel an Sauerstoff.
Symptome von Sauerstoffmangel im Blut
Die Symptome eines Mangels an Sauerstoff treten je nach Andauern des Zustands in unterschiedlichen Stärken auf. Typisch sind Schwindel- und Schwächegefühle, Müdigkeit und allgemeines Unwohlsein. Zudem beschleunigt sich der Puls und die Atmung verändert sich. Betroffene leiden an Kurzatmigkeit und dem Gefühl, nicht genügend Luft zu bekommen. Brustschmerzen und körperliche Erschöpfung bei lediglich geringer Anstrengung sind ebenfalls ein häufiges Symptom zu Beginn des Zustands. Im Falle einer Blutarmut verfärben sich die Schleimhäute und bei einigen Betroffenen die Extremitäten bläulich.
Hält der Sauerstoffmangel längere Zeit an, kommen Übelkeit, Zittern, Schweißausbrüche sowie abwechselnde Hitze- und Kältegefühle hinzu. Die subjektive Wahrnehmung der Umgebung verändert sich. Betroffene fühlen sich leicht und ohne Anlass euphorisch. Einige befinden sich in einem Delirium. Es kommt zu einer Schwächung des gesamten Kreislaufs, die im schlimmsten Fall bis hin zur Bewusstlosigkeit führt.
Die Beschwerden unterscheiden sich auch abhängig von der Ursache, die dem Sauerstoffmangel im Blut zugrunde liegt. Eine genaue Eingrenzung ist schwer möglich. Personen, die solche Symptome bei sich feststellen, suchen deshalb zur Abklärung umgehend einen Arzt auf.
Diagnose von mangelnder Sauerstoffversorgung des Blutes
Um zu erfahren, ob sie tatsächlich an einem Sauerstoffmangel leiden, suchen Betroffene bei entsprechenden Symptomen ihren Hausarzt auf. Diesem stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung den Sauerstoffgehalt im Blut zu testen. Um den Wert des Sauerstoff-Partialdrucks zu ermitteln, erfolgt eine Entnahme von Kapillarblut aus dem Ohrläppchen oder der Fingerbeere. Liegt dieser unterhalb des Normalwerts von mindestens 9,6 Kilopascal, besteht ein Sauerstoffmangel im Blut. Befindet sich dort überhaupt kein Sauerstoff, spricht der Arzt von einer Anoxie.
Eine weitere Möglichkeit der Diagnose ist spezielles Gemisch aus Atemgasen, das der Patient oder die Patientin kontrolliert inhaliert. Im Anschluss daran findet eine Messung der Sauerstoffkonzentration im Blut statt. Das Ergebnis gibt Aufschluss darüber, ob ein Mangel an Sauerstoff vorliegt.
Steht fest, dass es sich um einen Sauerstoffmangel handelt, erfolgen weitere Untersuchungen zur Diagnose der jeweiligen Ursache. Daran anschließend leitet der Arzt die entsprechenden Therapiemaßnahmen ein.
Behandlung des Sauerstoffmangels im Blut
Die Behandlung eines Mangels an Sauerstoff hängt von der zugrunde liegenden Ursache ab, die der Arzt diagnostiziert. Handelt es sich um eine der als Ursachen genannten Erkrankungen, erfolgt eine entsprechende Einleitung von Therapiemaßnahmen, um diese zu beseitigen. Liegt beispielsweise eine Blutarmut wegen Vitamin- oder Eisenmangel vor, kommen eine Umstellung der Ernährung sowie die Gabe von Nahrungsergänzungsmitteln infrage. Lungen- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Durchblutungsstörungen und Gefäßverengungen lassen sich in der Regel medikamentös oder operativ behandeln.
In einigen Fällen führt der behandelnde Arzt eine Sauerstofftherapie durch. Dabei findet die zusätzliche Zuführung von Sauerstoff in den Organismus über die Atemluft oder in ein spezielles von Unterversorgung betroffenes Gewebe statt. Die Gabe erfolgt beispielsweise durch eine Nasenbrille direkt in die Atemwege. Diese Behandlung erhalten vor allem Betroffene von chronischem Sauerstoffmangel und schweren Lungenerkrankungen.
Chronischer Sauerstoffmangel führt zu Organschäden
Der Mangel an Sauerstoff im Blut führt vor allem bei längerer Dauer dieses Zustands möglicherweise zu gefährlichen Schädigungen verschiedener Organe. Ebenso wie verschiedene Krankheiten diesen auslösen, begünstigt der Sauerstoffmangel weitere Erkrankungen. Beides beeinflusst sich gegenseitig.
Einzelne Körperteile oder Gewebe sind in einigen Fällen zeitweise völlig von der Sauerstoffversorgung abgeschnitten. Vor allem im Bereich des Gehirns führt das zu teilweise lebensgefährlichen Auswirkungen.
Da die Symptome häufig unspezifisch und die Ursachen vielfältig sind, ist die Erkennung eines Mangels an Sauerstoff im Blut schwierig. Eine Abklärung der entsprechenden Beschwerden ist daher notwendig und zu empfehlen, um Organschäden vorzubeugen.
Quellen:
- Herold, G. Innere Medizin. Köln 2020
- Krankheitslehre. Thieme, Stuttgart 2015