Triglyceride Werte im Blut zu niedrig – Ursachen einfach erklärt:

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Was bedeuten zu niedrige Triglyceride im Blut?

Die Triglyceride zählen wie das Cholesterin zu den Nahrungsfetten. Über den Darm nehmen Sie diese mit der Nahrung auf. Viele Triglyceride befinden sich beispielsweise in Milchprodukten und Fleischwaren.

Nach der Aufnahme speichert Ihr Organismus die Blutfette im körpereigenen Fettgewebe. Im Bedarfsfall setzt er sie frei. Bei niedrigen Triglyceriden fehlt dem Körper die schnell verfügbare Energiequelle.

In der Folge treten Schwächegefühle auf. In Wohlstandsnationen kommt ein Triglycerid-Wert unter der Normgrenze selten vor.

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Triglyceride Blutwert zu niedrig – 5 Fakten im Überblick:

  • Die Bestimmung der Triglyceride erfolgt bei Verdacht auf eine Fettstoffwechselstörung.
  • Zu den Blutfetten gehörend, heißen die Triglyceride auch Neutralfette.
  • Bei einer Mangelernährung sinkt die Konzentration des Blutwerts unter den Normbereich.
  • Sinken die Triglycerid-Werte, geht das Phänomen häufig mit einem Verlust der Körpermasse einher.
  • Um die Triglyceride im Blut zu normalisieren, empfehlen die Ärzte eine ausgewogene, aber fettreichere Ernährung.

Wozu braucht der menschliche Körper die Triglyceride?

Die Triglyceride bestehen aus einem Glycerin-Molekül, an dem drei Fettsäuren haften. Über 90 Prozent der aufgenommen Nahrungsfette existieren als Triglyceride. Den Rest bilden Cholesterin und Phospholipide. Zusätzlich besitzt Ihr Körper die Möglichkeit, die Triglyceride eigenständig zu produzieren.

Vorwiegend geschieht dies in der Leber und im Fettgewebe. In Ihrem Organismus fungiert die Substanz als wichtiges Speicherfett. Erweist sich die Konzentration der Triglyceride als zu niedrig, fehlt Ihnen eine wichtige Energiereserve. Schließlich liefern die Blutfette den nötigen Körperantrieb zwischen den Mahlzeiten.

Welche Ursachen führen zu einem niedrigen Triglycerid-Wert?

Oft resultieren sinkende Triglyceride aus einer Mangelernährung. Diese kommt in Wohlstandsnationen selten vor. Bei einem langfristigen Krankenhausaufenthalt entsteht unter Umständen eine Unter- oder Mangelernährung.

Bei 25 Prozent der Krankenhauspatienten führt der Umstand zu gesundheitlichen Komplikationen (Löser, Christian: Malnutrition in Hospital – The Clinical and Economic Implications (2010).

Wann treten die Triglyceride in niedriger Konzentration auf?

Niedrige Triglyceride kommen in den westlichen Industrieländern selten vor. Oft nimmt der menschliche Körper zahlreiche Kohlenhydrate auf. Er wandelt sie in Triglyceride um. Dennoch kommt es vor, dass im Blut ein Triglycerid-Mangel entsteht. Das geschieht, wenn Sie über einen langen Zeitraum hungern. In dem Fall liegt der Blutfettwert unterhalb der Normgrenze. Diese zeigt sich bei erwachsenen Patienten folgendermaßen:

Geschlecht

Triglyceride in Milligramm je Deziliter

Triglyceride in Mikromol je Liter

Männer

bis 160

bis 1,8

Frauen

bis 160

bis 1,8

 

Weitere Gründe für erniedrigte Triglyceride sind:

  • eine überhöhte Dosierung fettsenkender Medikamente,
  • eine Überfunktion der Schilddrüse,
  • fettarme Ernährung,
  • eine schwere Blutarmut (Anämie),
  • schwere, mit Gewichtsverlust einhergehende gesundheitliche Komplikationen,
  • fortgeschrittene Tumorerkrankungen,
  • Hungern,
  • Auszehrung,
  • Darmerkrankungen, verbunden mit einem starken Flüssigkeitsverlust,
  • Verbrennungen,
  • die übermäßige Einnahme von Vitamin C,
  • gerinnungshemmende Therapie mit Heparin
  • sowie das Malabsorptionssyndrom.

Welche Symptome treten bei niedrigen Triglycerid-Werten auf?

Bei einer kurzzeitig niedrigen Konzentration der Triglyceride treten keine bemerkbaren Anzeichen auf. Bleibt der Blutfettwert über einen langen Zeitraum unterhalb der Normgrenze, kommt es zu einem Gewichtsverlust. Auf die Dauer fehlen Ihrem Organismus die nötigen Energiereserven.

In der Folge treten körperliche Schwäche und Antriebslosigkeit auf. Betroffene leiden beispielsweise an grundloser Müdigkeit und einer gestörten Konzentration. Die verminderte Leistungsfähigkeit kann in seltenen Fällen zu einer depressiven Verstimmung führen.

Treten die gesunkenen Triglycerid-Werte im Rahmen einer Grunderkrankung auf, bemerken die Patienten zunächst die spezifischen Krankheitssymptome. Bei der Anämie genannten Blutarmut manifestieren sich beispielsweise Atemnot, Herzklopfen und Ohrensausen.

Welche Komplikationen zieht ein niedriger Triglyceridspiegel nach sich?

Die Konzentration der Triglyceride im Blut hängt von der Ernährung ab. Beim Messen der Blutfette kommt es unter Umständen zu verfälschten Ergebnissen. Um das zu verhindern, nehmen Sie zwölf Stunden vor der Blutentnahme keine Speisen und alkoholische Getränke zu sich. Der Genuss fettfreier Flüssigkeiten stellt kein Problem dar. Erkennen die Mediziner nach dem Labortest niedrige Triglycerid-Werte, entscheiden sie individuell über eine Ursachenforschung.

Das Absinken der Triglyceride im Blut sorgt nicht zwingend für negative Konsequenzen. Fehlt Ihnen über längere Zeit die Energiezufuhr, zehrt Ihr Organismus aus. Sie verlieren Gewicht und Muskelmasse.

Dadurch setzt eine körperliche Schwäche ein. Bei kurzzeitig niedrigen Triglyceriden brauchen Sie keine Folgen zu befürchten.

Mit diesen Tipps normalisieren Sie Ihren Blutfettwert

Stellt Ihr Hausarzt im Rahmen einer Blutuntersuchung bei Ihnen einen niedrigen Triglycerid-Wert fest, empfiehlt er im Bedarfsfall eine an gesunden Fetten reichere Ernährung. Speziell bei Vegetariern und Veganern treten niedrige Triglyceride auf. Abhilfe schaffen spezielle Nahrungsergänzungsmittel.

Ebenso verkauft der Handel Ersatzprodukte, die Triglyceride enthalten. Beispielsweise stellt Mandelmilch einen empfehlenswerten Ersatz für Kuhmilch dar.