Was wird bei einem Urintest untersucht – Urintests verstehen?
Urin-Diagnostik und Früherkennung, Was wird beim Urintest untersucht?
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Was wird bei einem Urintest untersucht? Gibt der Patient bei seinem Arzt eine Urinprobe ab, analysiert sie der Arzt oder dessen Mitarbeiter mit einem Urintest. Der Mediziner erhält bei der Abgabe des Urin Auskunft über spezielle Krankheiten, deren Verlauf oder Stadium. Mit einfachen Urin Teststreifen kann man auch zuhause eine Begutachtung der Urinprobe vornehmen. Bei genaueren Tests existieren mikroskopische Urin-Analyse-Systeme und das Anlegen einer Urinkultur. In diesem Artikel erfährt der Leser, wofür der Arzt einen Urintest benötigt, wie er diesen vollzieht und wie die weiteren Tests funktionieren.
Der Urintest – Diagnose und Krankheiten
Um der Frage „Was wird bei einem Urintest untersucht?“ nachzugehen, überprüft der Arzt die Zusammensetzung und die Inhaltsstoffe des Urins. Je nachdem, welche Symptome der Patient aufweist, stellt sich beim Mediziner der Verdacht einer Krankheit ein. Aufgrund dessen beurteilt der Arzt, welche Art des Urintests notwendig erscheint. Es existieren drei verschiedene Methoden. Dazu zählen Teststreifen zur schnellen Einschätzung, eine mikroskopische Untersuchung und das Anlegen einer Urinkultur. Je nach Farbe, Menge oder Geruch bestehen andere Ursachen für das Unwohlsein des Patienten. Der Arzt entlarvt Bakterien, Parasiten und weitere Stoffe, die im Harn eines gesunden Menschen nicht vorkommen.
Funktionen des Urins
Der menschliche Organismus scheidet den Harn in flüssiger Form aus. Der Urin entsteht in den Nieren und gelangt über die ableitenden Harnwege nach außen. Dabei entfernt der Körper verschiedene Substanzen und Giftstoffe, die bei langem Aufenthalt den Organismus schädigen. Zusätzlich regelt der Vorgang den eigenen Wasser- und Elektrolyt-Haushalt. Je nach Bedarf ist eine vermehrte oder verminderte Urin-Ausscheidung möglich. Durchschnittlich scheidet ein erwachsener Mensch täglich circa 30 Gramm Harnstoff aus.
Definition des Urintests
Ein Urintest, der ebenfalls unter dem Namen Harn-Untersuchung bekannt ist, gibt dem Arzt allerhand Informationen über den aktuellen Stand der Gesundheit des Patienten. Die Menge der Urin-Ausscheidung sowie die Farbe und der Geruch, geben ihm Hinweise auf diverse Krankheiten. Zusätzlich erkennen Ärzte durch eine mikroskopische Urin-Analyse, aus welcher chemischen Zusammensetzung die Urinprobe besteht. Der Mediziner entdeckt unter dem Vergrößerungs-Gerät einzelne winzige Bestandteile, die Rückschlüsse auf den Gesundheits-Zustand des Patienten zulassen.
Was wird bei einem Urintest untersucht? – Teststreifen
Ein schneller Urintest mit mehrfach unterteilten Teststreifen erweitert das Spektrum der Analyse auf spezielle Substanzen und Bestandteile des Urins. Dabei analysiert einer der Streifen den pH-Wert des Patienten. Der eines gesunden Erwachsenen liegt im Bereich zwischen fünf und sechs. Durch die Bestimmung verschiedener Stoffe und deren Konzentration im Urin, ist es möglich, auf Krankheiten zu schließen. Befindet sich eine getestete Substanz im Urin, verfärbt sich der Teststreifen. Der Arzt nimmt eine Hilfs-Tabelle zur Hand, die eine exakte Analyse gewährleistet.
Nitrit, Ketone, weiße und rote Blutkörperchen
Zusätzlich zum pH-Wert, Zucker und Eiweißen, bestimmen die Teststreifen weitere Stoffe im Harn. Demzufolge befinden sich vermehrt Ketone im Urin, sofern ein verstärkter Fettabbau im Gange ist, oder eine Entgleisung eines Diabetes mellitus vorliegt. Erythrozyten sind erste Warnhinweise auf versteckte Tumore. Weiße und rote Blutkörperchen deuten jedoch in der Regel auf eine Entzündung oder Infektion hin. Findet der Arzt Nitrit im Harn vor, kämpft der Organismus mit einem Krankheits-Erreger. Die schädlichen Keime produzieren das Nitrit, das der Körper durch den Urin ausscheidet.
Verdacht auf Harnwegsinfekt – Urintest
Die Notwendigkeit eines Harntests macht der Arzt abhängig davon, ob eine genaue Bestimmung der Zusammensetzung des Urins seine Diagnose erleichtert. Bestimmte von der Norm abweichende Werte sowie Stoffe, die nicht in den Harn gehören, geben Auskunft über mögliche Erkrankungen. Bei Verdacht einer Harnwegs-Infektion untersucht der Mediziner den Urin. Um den Verlauf der Krankheit zu dokumentieren, stehen weitere Urintests an. Dadurch ist es für den Arzt leicht zu eruieren, ob der Patient gesundet.
Nachweis von Blut oder Proteine und Schwangerschafts-Test
Zudem ist ein Urintest für den Nachweis von Blut, Glukose, Eiweißen und andere Stoffe notwendig. Beinhaltet der Harn zu viel Zucker, spricht ein Mediziner von Diabetes mellitus. Erkrankt der Patient an einer Nieren- oder Harnwegs-Erkrankung nutzt eine Urinprobe zur genaueren Bestimmung. Ebenfalls mit einer solchen bestimmt der Gynäkologe, oder die Frau selbst, ob eine Schwangerschaft vorliegt. Während der Gravidität produziert der weibliche Körper ein spezielles Hormon, das sie durch den Urin ausscheidet. Es trägt den Namen „humanes Choriongonadotropin“, abgekürzt hCG.
Vorgehensweise bei einem Urintest
Zuallererst benötigt der Arzt eine Urinprobe für den Test. Der Harn frühmorgens eignet sich am besten, da die Niere über die Nacht ungestört durch andere Einflüsse den Urin produziert. Vom Morgenurin nehmen Mediziner den sogenannten Mittelstrahl-Urin. Um ihn zu erhalten, schütten sie ein Drittel des Harns weg und behalten den Rest im Becher zurück. Besteht der Arzt auf eine 24-Stunden-Urinprobe, sammelt der Patient über den Tag hinweg den gesamten Urin. Ist er dazu nicht mehr selbstständig in der Lage, erlangen Mediziner den Harn mithilfe eines Katheters.
Bestimmung von Farbe, Menge und Geruch
Durch eine 24-Stunden-Urinprobe ist es einem Arzt möglich, der Geruch, die Farbe und die Menge zu untersuchen. Die Anzahl der Milliliter gibt Auskunft über eine erhöhte oder verminderte Urin-Ausscheidung und dadurch über den Wasserhaushalt des Patienten. Eine stark dunkle Farbe des Harns deutet auf eine zu geringe Flüssigkeitszufuhr hin. Zusätzlich gibt dieser Umstand einen Hinweis auf eine Dysfunktion der Niere. Rot kolorierter Urin bedeutet, dass er Blut beinhaltet. Riecht der Harn ungewohnt oder gar übel, besteht der Grund dafür in einer Entzündung.
Was wird bei einem Urintest gemacht, sofern er unter einem Mikroskop geschieht? Vor der Untersuchung mit dem Vergrößerungs-Gerät gewinnt der Laborant ein Urinsediment. Dazu stellt er eine Harnprobe in eine Zentrifuge. Das fertige Sediment besteht nunmehr aus den festen Bestandteilen des Harnstoffes. Diese untersucht er oder ein Mediziner mit einem Mikroskop auf diverse Stoffe. Rote und weiße Blutkörperchen, Salze und Kristalle sowie verschiedenes Gewebe finden sich im Urin. Bei Infektionen enthält das Harnsediment zusätzlich eine Vielzahl von Bakterien oder Parasiten. Durch den Blick durchs Mikroskop beurteilt der Labormediziner oder der praktizierende Arzt, ob es sich bei den vorliegenden Stoffen um Hinweise auf eine Erkrankung handelt.
Urinkultur zur Erkennung von Bakterien und Pilzen
Bei dieser Untersuchungs-Methode legt der Laborant auf Anweisung des Arztes eine Urinkultur an. Er träufelt den Harn auf einen Nährboden und legt diesen in einen Brutschrank. Nach einiger Zeit wächst die Kultur. Stärkeres Wachstum gelingt einzig durch Bakterien und Pilze. Die Kultur hilft dem Arzt darüber hinaus, bestimmte Resistenzen gegenüber Medikamenten zu erkennen.
Urintests selbst durchführen
Menschen, die nicht gerne zum Arzt gehen, aber den Verdacht auf einen Harnwegs-Infekt haben, holen sich in der Apotheke rezeptfrei Teststreifen. Diese eignen sich zur Ersteinschätzung und ersetzen in keiner Weise den Gang zum Arzt. Bestehende Beschwerden erfordern eine professionelle Diagnose durch einen Mediziner, um schlimmeren Erkrankungen vorzubeugen. Nach einer solchen Untersuchung bespricht der Arzt mit dem Patienten die vorliegenden Ergebnisse und die weitere Therapie.