Varizellen-IgG-Wert im Blut – Blutuntersuchung auf Gürtelrose
Der IgG-Wert bei einer Herpes-Zoster-Infektion
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Bei einer Blutuntersuchung auf Gürtelrose kontrollieren die Ärzte den Varizellen-IgG-Wert, der zu den Antikörpern gegen die Varizella-Zoster-Viren zählt. Synonym verwenden Mediziner den Fachbegriff Immunglobuline. Diese zählen zu den frei im Blutkreislauf schwimmenden globulären Proteinen. Treten fremde Stoffe, die Antigene, in den Organismus ein, bilden die B-Lymphozyten Antikörper. Diese docken sich an die Oberflächenstruktur der Fremdkörper an. Im Fall der Gürtelrose sind es die Varizella-Zoster-Viren. Speziell bei Reinfektionen spielt der IgG-Wert eine wesentliche Rolle.
Der Varizellen-IgG-Wert – die Zusammenfassung
Nach dem Eindringen des Virus Varizella-Zoster ist der IgG erhöht. Ebenso steigt die Konzentration der Antikörper bei einer Reinfektion mit dem Gürtelrose-Erreger. Der Grund besteht darin, dass der menschliche Organismus das Immunglobin G als Immunantwort auf die Antigene bildet. Hierbei stellen die Antikörper spezielle Eiweißstoffe dar, welche vorrangig die Plasmazellen produzieren. Zu diesen Zellen gehören beispielsweise die B-Lymphozyten. Demnach zählen die Immunglobuline zu dem spezifisch arbeitenden Teil des Immunsystems.
Durch Varizella-Zoster ist IgG erhöht
Leiden die Patienten an der Gürtelrose, reagiert der Organismus auf die Antigene, welche die Erkrankung auslösen. Bemerken die Lymphozyten die Vermehrung der Erreger, bilden sie die entsprechenden Antikörper. Beispielsweise kommen bei der Gürtelrose folgende Eiweißstoffe zum Einsatz:
- IgG,
- IgM
- und IgA.
Nach einer überstandenen Gürtelrose-Infektion, bleiben die Viren im Körper der Betroffenen. Sie lagern sich in den Ganglien ein. Bei einem erneuten Ausbruch der Krankheit gelangen die Varizella-Zoster-Viren in den Blutkreislauf. Die B-Lymphozyten identifizieren den ihnen bekannten Erreger und produzieren den Antikörper Immunglobin G. Aus dem Grund zeigt sich IgG durch Varizella-Zoster erhöht.
Was stellt das Immunglobin G dar?
Das IgG besteht als wichtiger Antikörper bei einer Gürtelrose-Erkrankung. Beispielsweise weist ein gestiegener Varizellen-IgG-Wert auf eine im Laufe des Lebens erworbene Varizellen-Infektion hin. Das bedeutet, die betroffenen Personen litten bereits an den Windpocken, welche die Varizellen auslösen, oder an Herpes Zoster. Durch Varizella-Zoster erhöhtes IgG ist über mehrere Jahre im Blut nachweisbar. In vereinzelten Fällen bleibt der Wert lebenslang hoch.
Speziell beim Bestimmen des Immunstatus der Patienten kommen die Varizellen-IgG-Antikörper zum Einsatz. Hierbei zeigt sich, dass das Immunglobin G eine Schutzwirkung gegen die VZV-spezifischen Glykoproteine besitzt. Des Weiteren ermöglicht das Bestimmen der Avidität von IgG im Serum eine Unterscheidung zwischen einer primären Infektion und dem endogenen Rezidiv. Der Begriff Avidität bezeichnet hierbei die Verbindungsstärke zwischen den Antikörper und dem Antigen. Demnach zeigt die Anbindung des Immunglobin G an den Virus, ob es sich bei der Erkrankung um die Windpocken oder die Gürtelrose handelt. Die Technik kommt beispielsweise beim Zoster sine herpete, dem Herpes Zoster ohne Symptome, zum Einsatz.
Bei einer Laboruntersuchung erkennen die Mediziner das Immunglobin G in der Elektrophorese im Bereich Gamma eins bis zwei als eigenständigen Peak. Zudem besteht die Möglichkeit, das durch Varizella-Zoster erhöhte IgG in der Immunelektrophorese zu identifizieren. Bei einem gesunden Menschen befinden sich bis zu acht Gramm Immunglobin G in einem Liter Blut. Das entspricht elf bis 18 Prozent des Gesamteiweißes innerhalb des Blutes.
Welche Funktion hat der Varizellen-IgG-Wert?
Das Immunglobin G besteht aus zwei schweren und zwei leichten Proteinketten. Dadurch erhält es die Form des Buchstaben „Y“. Der Antikörper besitzt nicht die Fähigkeit, Antigene zu zerstören. Vielmehr markiert er die Erreger, um sie für das Abwehrsystem besser angreifbar zu machen. Ein IgG bindet ausschließlich einen Virus. Ein bis zwei Wochen nach der Infektion mit dem Varizella-Zoster-Erreger erhöht sich die Anzahl der entsprechenden Immunglobuline. Ihr Anstieg dient als Bestätigung für die Gürtelrose-Erkrankung. Den Umstand beschreibt das MVZ Labor Volkmann in der Publikation: „Varizella-Zoster-Virus-Antikörper“.
Die Plasmazellen – auch Gedächtniszellen genannt – merken sich die jeweiligen Erreger. Das heißt, dass durch die Reinfektion eine sekundäre Immunantwort folgt. Die Voraussetzung besteht in einer vorherigen Sensibilisierung mit dem artfremden Eiweißstoff. Durch eine Impfung besteht die Möglichkeit, den Plasmazellen die Antikörperbildung gegen ein spezifisches Antigen „anzulernen“.
Die Zerlegung des Immunglobin G erfolgt teilweise in der Milz. Dabei kommt es zur Freisetzung eines speziellen Gewebehormons, das sich Tuftsin nennt. In der Fachsprache bezeichnen es die Ärzte als Tetrapeptid.
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