PTT Wert ( partielle Thromboplastinzeit )
Der PTT-Wert – die Größenordnung des Blutgerinnens
Der PTT-Wert symbolisiert die partielle Thromboplastinzeit im menschlichen Blut. Ein Synonym heißt aPTT und steht für die aktivierte partielle Thromboplastinzeit. PPT-Werte dienen als Untersuchungsvariante in der Medizin und zeigen Faktoren der der Blutgerinnung, auch endogene Gerinnung genannt. Ein zu langer Wert deutet eine gestörte Gerinnung an.
Der PTT-Wert fungiert als Maßeinheit der menschlichen Blutgerinnung. Diese hängt von den Gefäßen, den Gerinnungsfaktoren und den Blutblättchen ab. Die Blutblättchen heißen in der Fachsprache Thrombozyten.
Somit verdankt der PTT-Wert ihnen seinen Namen. Während das Blut gerinnt, wirken die Gerinnungsfaktoren wechselseitig. Sie beeinflussen einander, sodass auf beiden Seiten ein Messwert entsteht. Während die Thromboplastinzeit als schneller Quick-Wert dient, stellt der partielle Wert aufgrund der Teil-Messung genauere Ergebnisse zur Verfügung.
Das reibungslose Blutgerinnen sorgt für einen optimal funktionierenden Organismus. Bestehen bei der Gerinnung Auffälligkeiten, führt dies zu Anämie und tödlichen Störungen. Dieser Wert zeigt das Blut betreffende Erbkrankheiten auf. Des Weiteren bewirkt er eine Kontrolle der medizinisch durchgeführten Gerinnungs-Hemmung. Einige Medikamente – beispielsweise Heparin – beeinflussen den Wert aufgrund ihrer gerinnungshemmenden Wirkung.
In der Regel nutzen Ärzte den PTT-Wert als Test des Blutbilds. Als Suchtest steht die Fehlerdiagnose des Bluts im Fokus. Manche Patienten leiden aus ungeklärtem Grund an Blutungen. Hier gibt dieser Gerinnungs-Wert Aufschluss über eventuelle Störungen. Vor einem durchgeführten Eingriff absolvieren Ärzte routinemäßig eine Thrombozyten-Untersuchung. Bei speziellen Behandlungsmethoden funktioniert der PTT als Kontrollorgan. Hämophilie – besser bekannt als die Bluterkrankheit – therapieren Experten mit Gerinnungs-Hemmern. Ob und wie schnell diese wirken, misst der Blutgerinnungs-Wert.
Die Werte der Blutgerinnung
Bei einem gesunden Menschen liegt der durchschnittliche PTT-Wert bei 28 bis 40 Sekunden, die das Blut zum Gerinnen braucht. Ein längerer Wert zeigt sich bei kleinen Kindern dagegen normal. Ursachen für eine langsame Gerinnung bei Erwachsenen liegen
• in der Hämophilie (Bluterkrankheit),
• in dem Mangel an Faktoren zur Blutgerinnung (Präkallikrein),
• in einer Therapie mit Gerinnungs-Hemmern,
• in einem Fibrinogen-Mangel
• oder in einer unkontrollierten Aktivität der Blutgerinnung.
Geschieht eine Gerinnung zu langsam, verliert der Betroffene zu viel Blut. Im Ernstfall wirkt dies lebensbedrohlich. Ebenso deutet die Kürze des Werts auf gesundheitliche Absonderlichkeiten hin. Hier stellt eine zu schnelle Gerinnung den Grund dar. Der Fachbegriff für diese Erkrankung lautet Hyper-Koagulabilität. Auf Wunden bildet sich in einem solchen Fall zu schnell eine Kruste, die den Eiterausfluss behindert. Es folgen Entzündungen und Infekte. Weiterhin besteht das Risiko eines Blutgerinnsels oder eines Gefäßverschlusses.
Die Notwendigkeit eines PTT-Tests
Tests zur Blutgerinnung finden vorwiegend in Fachkliniken Anwendung. Einige Einrichtungen beschäftigen sich ausschließlich mit der Überwachung der Testergebnisse bei Hämophilie A und Hämophilie B. In regulären Praxen nutzen Mediziner diesen Test, um Patienten mit verändertem Gerinnungsverhalten zu untersuchen. Beispielsweise bluten Betroffene länger als der Durchschnitt. Ohne den PTT-Test erhalten weder Patient, noch Arzt Aufschluss über die Ursache.
Um einen aussagekräftigen Wert zu erhalten, benötigen Ärzte das Blutplasma. Dieses benetzen sie mit Citrat, sodass Citratplasma entsteht. Die geschaffene Lösung stoppt das Gerinnen des Blutes bis zum Zeitpunkt der Untersuchung. In einem ausgerüsteten Labor setzt sich die Gerinnung fort. Hier messen Experten die Sekunden bis zum Eintritt der Blutgerinnung.
Bei einem erhöhten Gerinnungswert suchen Betroffene umgehend den Hausarzt auf. Hegt dieser einen Verdacht auf eine fehlerhafte Gerinnung, erfolgt eine erste PTT-Messung. Abhängig vom Ergebnis dessen Behandlung überweist er die Patienten zu einem Kardiologen oder einem Gefäßchirurgen.
redaktionelle Bearbeitung: Anna Nilsson
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